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Die Spannung der MotoGP

(c) MatteoNL97

Harley-Davidson in der MotoGP? Das war ein Aprilscherz aus dem Jahr 2014 und ist keine realistische Option in den kommenden Jahren. Trotzdem konnte die Motorserie in den vergangenen Jahren immer mehr an Beliebtheit gewinnen und die Fans beeindrucken. Dafür gibt es verschiedenste Gründe, die wir in diesem Artikel beleuchten wollen. Auch die Stars werden unter die Lupe genommen.

Der erste große Punkt ist die Ausgeglichenheit. So konnten in der Saison 2020 die Kundenteams mehr Siege einfahren als die Werksteams. Diese Chancengleichheit ist spannend für die Zuschauer, da man nie wissen kann, wer das Rennen gewinnen wird und fast jeder Fahrer eine Chance hat. So kommt die MotoGP auf bereits sieben verschiedene Sieger in den ersten 15 Rennen. Zwar gab es in der Formel 1 auch bereits sechs verschiedene Sieger dieses Jahr, jedoch kommen vier davon von den beiden Topteams Red Bull Racing und Mercedes. Einzig Esteban Ocon, in einem verrückten Regenrennen in Ungarn, und Daniel Ricciardo, in einem Rennen, bei dem sich Lewis Hamilton und Max Verstappen gegenseitig aus der Wertung nahmen, konnte ebenfalls Rennen gewinnen. Dabei machte die Formel 1 dieses Jahr einen Schritt in die richtige Richtung. In den vergangenen Jahren gab es eine durchgehende Mercedes-Dominanz, in der Valterri Bottas Hamilton nie richtig gefährden konnte. Mit Verstappen und Red Bull hat man dieses Jahr wieder einen richtigen Titelkampf, wo es nicht leicht ist auf den richtigen Sieger zu wetten. Besonders hier wird nämlich auch der Motorsport immer beliebter, weshalb bekannte Plattformen wie William Hill die Sportart bereits als feste Kategorie in ihr Repertoire aufgenommen haben. Die Sorge einer Dominanz gibt es bei der MotoGP nicht. Hier haben die Kundenteams auch eine Chance, nachdem das Reglement auf diese Gleichheit ausgelegt ist.

Ein weiterer Grund sind die Motorräder selbst. Die Fahrer bewegen sie stetig am Limit, hauen sie um jede Kurve und nehmen noch so tollkühne Manöver auf sich. Rookies funktionieren in der MotoGP sehr schnell, was auch mit der gut abgestimmten Elektronik zusammenhängt. So konnte in Spielberg der Rookie Jorge Martin seinen ersten Karrieresieg feiern. Dieser Sieg kam am selben Wochenende, an dem die Legende Valentino Rossi sein Karriereende verlautbarte. Der Italiener konnte in seiner Zeit sechs Weltmeisterschaftstitel und 76 Grand-Prix-Siege feiern. Mit Ende der Saison wird er die MotoGP verlassen. In den vergangenen Jahren hat sich Marc Marquez zu einer Legende gemausert. So konnte er seit 2013 sechs Titel gewinnen, dieses Jahr hat er aber schon einen großen Rückstand auf den Weltmeisterschaftsführenden. Dieser ist derzeit Fabio Quartararo, mit einem Vorsprung von 52 Punkten auf den Zweitplatzierten Francesco Bagnaia. Quartararo ist seit 2019 in der Motorserie und konnte sich in seiner ersten Saison den Rookie des Jahres Titel holen. In einigen Wochen wird er sich auch Weltmeister nennen können.

Harley-Davidson und die MotoGP wird auch in der Zukunft nicht passieren und wäre wahrscheinlich auch keine gute Partnerschaft. Die MotoGP hat trotzdem viel zu bieten und ist für die Zuschauer und Fahrer viel Spaß. Die Rennen sind spannend und es gibt viele Rad-an-Rad-Kämpfe. Zusätzlich gibt es einen guten Mix zwischen Legenden und Rookies, die auch bereits um Siege mitfahren können. Daraus besteht die Spannung des Sports und zeigt, warum die MotoGP von ihren Fans oft als besser als die Formel 1 gesehen wird.