Zu zweit auf dem Motorrad unterwegs? So kommen alle sicher an Ziel
(c) Antonio
Auch für erfahrene Motorradfahrer stellt eine Tour mit einem Sozius stets eine gewisse Herausforderung dar. Es lassen sich schließlich einige Regeln ausmachen, die bei Motorrad-Fahrten zu zweit unbedingt berücksichtigt werden sollten, um sicherzustellen, dass sowohl der Sozius als auch der Fahrer möglichst viel Freude an diesen haben und beide sicher unterwegs sind.
Zu berücksichtigen ist beispielsweise, dass sich das Fahrverhalten der Maschine maßgeblich verändert, wenn zwei Personen auf dieser platznehmen. Darüber hinaus darf auch der Beifahrer keinesfalls auf angemessene Schutzkleidung verzichten. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem, dass es in hohem Maße auf eine reibungslose Kommunikation zwischen Fahrer und Sozius ankommt. Diese lässt sich beispielsweise durch ein Motorrad Headset sicherstellen.
Welche Faktoren bei einer Motorradfahrt zu zweit besonders ausschlaggebend sind, erklärt der folgende Beitrag.
Geeignete Sicherheitskleidung für den Beifahrer
Die grundlegende Voraussetzung dafür, dass die Motorrad-Tour zu zweit überhaupt angetreten werden kann, besteht darin, dass das Motorrad eine Haltevorrichtung, Fußrasten und einen Beifahrersitz aufweist. Wird diese Voraussetzung nicht erfüllt, zeigt sich das Fahrzeug für einen Ausflug zu zweit generell als ungeeignet.
Darüber hinaus ist für den Sozius ebenfalls eine vollständige Sicherheitsbekleidung essenziell. Die Basis besteht dabei selbstverständlich in einem Helm, welcher sogar von dem Gesetz vorgeschrieben wird.
Bei dem Motorradhelm kommt es nicht nur auf eine ideale Passform, sondern ebenfalls darauf, dass dieser der aktuellen Prüfnorm entspricht. Nur, wenn diese Voraussetzungen erfüllt werden, kann der Helm wirklich für einen verlässlichen Schutz sorgen.
So verändert sich das Fahrverhalten
Es kommt zu grundlegenden Veränderungen des Fahrverhaltens, wenn auf dem Motorrad zwei Personen platznehmen. Betroffen sind davon vor allem die Fahrphysik beziehungsweise die Achslastverteilung.
Durch die zweite Person kommt es zu einer Entlastung des Vorderrads, was wiederum dazu führt, dass die Übertragung der Lenkbefehle beeinträchtigt wird. Aufgrund des höheren Gewichts am Heck der Maschine, kommt es dort zu einem stärkeren Pumpen. Dies hat einen großen Einfluss auf die Fahrlinie.
Aus diesem Grund ist es nötig, eine Anpassung der Federelemente hinsichtlich der höheren Gewichtsbelastung vorzunehmen. Falls die Möglichkeit zu einer individuellen Einstellung vorhanden ist, ist besonders am Heck eine Erhöhung der Federvorspannung und der Dämpfung nötig.
Nicht zu vergessen ist außerdem, den Reifendruck vor dem Motorradausflug zu zweit zu erhöhen. Empfehlenswert ist dabei eine Erhöhung von mindestens 0,2 bar, wobei selbstverständlich stets der maximale Reifendruck, welcher in der Betriebsanleitung der Maschine zu finden ist, Berücksichtigung finden muss.
Eine besonders große Bedeutung geht bei Fahrten zu zweit von der Bremse des Hinterrads aus. Abhängig von dem jeweiligen Typ der Maschine kommt es nämlich zu einer Veränderung der Bremslastverteilung. Beträgt diese bei einer Fahrt allein circa 80:20, besteht das Verhältnis bei einer Fahrt zu zweit in rund 50:50. Daneben verlängert sich der Bremsweg selbstverständlich aufgrund des höheren Gewichts, welches auf dem Motorrad lastet.
Die richtige Haltung des Mitfahrers
Ein freudiges Fahrerlebnis können Beifahrer und Fahrer außerdem nur dann erleben, wenn sie eine harmonische Einheit bilden. Idealweise hält sich der Sozius so an der Taille des Fahrers fest, damit während der gesamten Fahrt – und besonders während des Beschleunigungsvorgangs – ein möglich enger Kontakt gewährleistet ist. Bremst der Fahrer ab, sollte sich der Sozius idealerweise am Tank der Maschine abstützen.