Sicherheit auf zwei Rädern: Die perfekte Vorbereitung für Touren
(c) Fort Rucker
Motorradfahren verbindet Abenteuer mit Freiheit. Doch sichere Fahrten erfordern mehr als bloßes Aufsteigen. Laut Statistiken des ADAC passieren 20 % der Motorradunfälle durch mangelnde Vorbereitung. Schutzkleidung, ein geprüftes Fahrzeug und Kenntnisse über Risiken sind entscheidend. Touren über hunderte Kilometer beanspruchen Fahrer und Maschine gleichermaßen. Sicherheit beginnt mit der Planung. Dieser Artikel liefert praxisnahe Tipps, um jede Fahrt sicherer zu machen und die Risiken zu minimieren.
Technik prüfen: Die Basis der Sicherheit
Die Technik eines Motorrads ist entscheidend für die Sicherheit und den Fahrkomfort. Regelmäßige Wartung und Kontrolle aller Komponenten sind unerlässlich. Vor jeder Fahrt sollte ein kurzer Check durchgeführt werden. Bremsen müssen einwandfrei funktionieren, da abgenutzte Beläge die Bremsleistung um bis zu 50 % verringern können. Die Profiltiefe der Reifen sollte mindestens 1,6 mm betragen, da geringer Grip die Stabilität beeinträchtigt, besonders bei Nässe. Auch der Reifendruck und die Beleuchtung sind regelmäßig zu prüfen, da eine defekte Lichtanlage ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt.
Für anspruchsvolle Fahrten, wie Offroad-Touren oder Fahrten bei schlechtem Wetter, ist eine gründliche Vorbereitung wichtig. Ein optimal eingestelltes Fahrwerk bietet Stabilität in Kurven und auf unebenem Untergrund. Für längere Strecken sollten Öl-, Bremsflüssigkeits- und Kühlmittelstände kontrolliert werden.
Fahren üben
Neben der Technik ist die Fahrkompetenz des Fahrers essenziell. Hier bietet der WAB Kurs eine wertvolle Unterstützung. In diesem Training werden praxisnahe Fähigkeiten wie Gefahrenbremsungen, Ausweichmanöver und das sichere Meistern kritischer Situationen vermittelt.
Trainingsprogramme können auch gezielt auf geplante Touren oder Strecken angepasst werden. Kurventrainings verbessern die Fahrtechnik auf kurvigen Straßen, während Offroad-Kurse das Fahren auf Schotter oder Sand erleichtern.
Schutzkleidung: Lebensrettender Begleiter
Motorradkleidung ist ein unverzichtbares Element für jeden Motorradfahrer, da sie nicht nur Komfort bietet, sondern vor allem Schutz vor Witterungseinflüssen und Verletzungen gewährleistet. Sie ist speziell darauf ausgelegt, das Risiko von schweren Verletzungen bei einem Unfall erheblich zu reduzieren und gleichzeitig den Fahrspaß zu maximieren.
Helme: Schutz für den Kopf
Der Helm ist das wichtigste Element der Motorradschutzausrüstung. Studien zeigen, dass Helme das Risiko schwerer Kopfverletzungen um bis zu 70 % senken können. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Helm richtig passt und zertifiziert ist, beispielsweise nach der ECE-Norm. Integralhelme bieten dabei den höchsten Schutz, da sie auch das Gesicht und das Kinn bedecken, während Jethelme weniger Schutz bieten, jedoch mehr Bewegungsfreiheit und Belüftung.
Protektoren: Sicherheit für den Körper
Moderne Motorradbekleidung ist mit Protektoren ausgestattet, die empfindliche Körperstellen wie Rücken, Schultern, Ellenbogen, Hüfte und Knie schützen. Diese Protektoren bestehen oft aus stoßabsorbierenden Materialien wie viskoelastischem Schaum, der die Aufprallenergie effektiv verteilt. Rückenprotektoren oder Protektorenwesten bieten zusätzlichen Schutz für die Wirbelsäule, die bei Stürzen besonders gefährdet ist.
Abriebfeste Materialien
Eine hochwertige Motorradjacke oder -hose besteht aus abriebfesten Materialien wie Leder oder speziell entwickelten Textilgeweben, die oft Kevlar oder Aramid enthalten. Diese Stoffe bieten eine hohe Beständigkeit gegen Risse und Abrieb und minimieren die Gefahr von Schürfwunden bei einem Sturz. Lederkleidung bietet dabei den höchsten Abriebschutz, während Textilkleidung oft leichter und atmungsaktiver ist, was sie für längere Touren oder heiße Tage komfortabler macht.
Reflektierende Elemente für Sichtbarkeit
Die Wahl reflektierender Kleidung oder zusätzlicher Reflektoren ist besonders bei Dunkelheit oder schlechten Sichtverhältnissen entscheidend. Motorradfahrer sind im Straßenverkehr oft schwer zu erkennen, was das Unfallrisiko erhöht. Reflektierende Streifen und auffällige Farben wie Neongelb oder Orange tragen dazu bei, die Sichtbarkeit zu erhöhen und so Kollisionen zu vermeiden.
Passform und Qualität
Die richtige Größe und Passform der Motorradkleidung sind entscheidend für ihre Schutzwirkung. Zu enge Kleidung kann die Bewegungsfreiheit einschränken, während zu lockere Kleidung die Protektoren verrutschen lässt und dadurch ihre Funktion verliert. Hochwertige Materialien und eine sorgfältige Verarbeitung stellen sicher, dass die Kleidung auch bei intensiver Nutzung langlebig bleibt.