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Motorradkettensätze: Funktionsweise, wann ist ein Austausch erforderlich und wie wird dieser durchgeführt?

(c) Falk W. Müller

Obwohl es inzwischen Alternativen gibt, sind Motorradkettensätze noch immer die Nummer eins beim Motorradantrieb. So konnten sich bisher Zahnriementechnik sowie Kardanantrieb zur Drehmomentübertragung vom Motor über das Getriebe zum Hinterrade noch nicht durchsetzen. Das liegt unter anderem daran, dass diese schon so lange verwendet werden und bei einer guten Pflege locker 20.000 Fahrkilometer nutzbar sind. Darüber hinaus lassen sich diese einfach austauschen und sind noch dazu um ein Vielfaches günstiger als die anderen Varianten. Zur turnusmäßigen Kettenpflege gehört unter anderem die Kontrolle des so genannten Kettendurchgangs nach Herstellervorgaben stellt beispielsweise sicher, dass diese weder zu straff noch zu locker sitzen. Auch der gerade Sitz der Hinterachse in der Schwinge ist wichtig, damit die Kette lange ordnungsgemäß funktioniert. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Kettenreinigung, denn so wird die Dauerfettfüllung geschützt. Dafür werden entsprechende Reiniger angeboten, welche unbedingt genau nach Anleitung angewendet werden müssen.

Abbildung Motorrad Ketten/-sätze von autodoc.de

Die Funktion des Kettenantriebs und der Motorradkette

Die Motorradkette, zum Teil als sekundäre Kette bezeichnet, dient der Verbindung des Getriebeausgangsritzels mit dem Hinterrad. Dabei hat sie grundsätzlich sechs verschiedene Bestandteile: Bolzen, Hülse, Rolle sowie die Außen- und die Innenlasche. In den heute gebräuchlichen Motoradketten gibt es eine so genannte Dauerfettfüllung. Diese schmiert die Kette und minimiert so deren Verschleiß. Wichtig ist dabei, dass noch ein Dichtring in einer Ausführung als O- oder X-Ring vorhanden ist.

Wann ist ein Kettentausch anzuraten und kannst du deine Motorradkette eigenverantwortlich auswechseln?

Eine Motorradkette muss natürlich spätestens dann erneuert werden, wenn diese verschlissen ist. Ein Anzeichen dafür ist beispielsweise, dass die Einstellung der Kettenspannung bereits die maximal möglichen Positionen des entsprechenden Mechanismus an den Schwingenenden erreicht hat. Weitere Gründe für eine Erneuerung sind so genannte Haifischzähne, also starke Veränderungen des Hinterradritzels. Auch wenn sich die Kette sehr weit vom Ritzel abheben lässt (bis zum Zahnende) solltest du schnellstmöglich einen Wechsel vollziehen.

Damit sie möglichst lang Freude an deiner neuen Kette haben und diese sich nicht ausdehnt bzw. verschlissen wird, solltestn du einen Motorradkettensatz kaufen. Dieser umfasst neben der eigentlichen Kette auch noch das Ritzel und ein passendes Kettenrad. Wenn du diese Bauteile gleichzeitig erneuerst, wird der Verschleiß minimiert. Mit entsprechenden Vorerfahrungen und dem passenden Werkzeug kann ein Austausch eigenhändig erfolgen. Jedoch solltest du dich an eine Werkstatt wenden, wenn du dir unsicher bist. Für eine Erneuerung bockst du dein Motorrad auf und blockierst dessen Hinterradbremse. Dann löst du die Schrauben an Ritzel und Kettenrad. Die alte Kette kann mit einem Kettentrennwerkzeug geöffnet werden. Im Notfall ist dies auch mit einem Winkelschleifer möglich. Kontrolliere vor dem anschließenden Einbau der Ersatzteile deren Eignung (Anzahl der Zähne von Kettenrad und Ritzel sowie Gliederanzahl der Austauschkette). Nun wird der Kettenspanner in die kleinste Position gebracht, damit die neue Kette leichter montiert werden kann. Kettenrad und Ritzel werden jetzt mit neuen Schraubsicherungen oder Sicherungsblechen eingebaut. Danach erfolgt das Einlegen der Ketten und das Verschließen mit einem passenden Kettenschloss.